Nach Ostern

Heute ein paar Informationen zum Schachtelhalm, ein Delikatesswildgemüse und eine wunderbare Heilpflanze. Viel Spaß beim Lesen und lasst es euch schmecken…

Ackerschachtelhalm, Equisetum arvense

Botanischer Steckbrief
Familie: Schachtelhalmgewächse
Standort: Acker, Wegränder, Böschungen
Aussehen: Sporentrieb, stirbt nach der Sporenreife ab: unverzweigt, schmutzigrosa, mit 6−16 zugespitzten, schmutzigbraunen Zähnen; grüner Trieb:50 cm lange Staude; Stängel:
5 mm dick, Zähne an den Blattscheiden dreieckig−lanzettlich; Blätter: schuppenartig, in Quirlen angeordnet Verwechslungsgefahr: Sumpf−, Wald−, Wiesenschachtelhalme, sie tragen allerdings an
ihren grünen Trieben die Sporenähre; giftig „Blütezeit“: März−April
Erntezeit: April−September
Inhaltsstoffe: Kieselsäure, Kalium, Flavonoide, Saponine

Zur Zeit der Dinosaurier gab es auf der Erde Wälder aus riesigen Schachtelhalmen. Er ist von seinem Entwicklungsstadium, gemessen an der Erdgeschichte eine sehr alte Pflanze.
Er bildet keine Blüte, dafür aber einen Sporenträger, der sein erstes Entwicklungsstadium im Frühjahr markiert.
Und diese Sporenträger sind ein sehr delikates Wildgemüse. Sie sehen recht skuril aus, rosa bis weiße „Keulen“ die aus dem Boden herausspitzen und in regelmäßigen Abständen
störrische, gezackte Kränze um den Stängel ausbilden.
Beim Ackerschachtelhalm ist es mit einiger Mühe verbunden die Sporenträger von ihren „Kränzen“ zu befreien, da sie nur ca. 20 cm hoch sind und recht dünn. Ganz im Gegensatz zum Großen Schachtelhalm der sie an Größe und Durchmesser um einiges übertrifft.

Sie können die Sporenträger kurz dünsten und dann wie Spargel mit Butter, Salz und Schnittlauch zu Pellkartoffeln reichen.
Weitere feine „Wildlinge“ zum würzen neben dem Schnittlauch sind: Knoblauchrauke, Bärlauch, Brunnenkresse, Wiesenschaumkraut, Wiesensalbei, Dost, Quendel

Als Tee wirkt der Schachtelhalm entgiftend und hilft bei chronischem Husten, Inkontinenz, Harnwegsentzündungen, Harn- und Blasensteinen, Gicht und Rheuma. Er spült die Niere durch ohne den Elektrolythaushalt zu stören. Wenn man ihn als Dekokt (abends kalt ansetzen, am nächsten Tag aufkochen) zubereitet stärkt er zusätzlich das Bindegewebe, die Haare und Nägel, beschleunigt die Heilung von Knochenbrüchen und alten Wunden, hilft bei Krampfadern und kann Osteoporose vorbeugen

Als Teilbäder stärkt der Schachtelhalm ebenfalls das Bindegewebe und hilft bei Fisteln, schlecht heilenden Wunden, Frostbeulen, Krampfadern, Schleimbeutelentzündungen, Ekzemen und Hautausschlägen. Die typischen weiblichen „Problemzonen“, wie Gesäß und Oberschenkel werden durch regelmäßige Teilbäder mit Schachtelhalm gestrafft.

Wenn ihr den Schachtelhalm als Heilkraut sammeln möchtet, tut dies möglichst zwischen April und Juni. Danach entwickelt sich am Schachtelhalm sehr häufig ein Pilz, der gesundheitsschädlich ist. Ihr erkennen den Pilz an den Schwarzfärbungen entlang der Blätter.