Buchempfehlung 2016

„Marienpflanzen“ von Simone Widauer

Das Buch “Marienpflanzen” von der Kunsthistorikerin Simone Widauer ermöglicht dem Leser einen umfassenden Überblick über 8 sog. Marienpflanzen die in der bildenden, sakralen Kunst eine herausragende Rolle gespielt haben.

Zunächst beschreibt Simone Widauer die diversen Rollen und damit verbundenen Aufgaben Marias im Volksglauben, dazu gehören:
– Maria, die Himmelsgöttin: Rolle der Vermittlerin zwischen Menschen und GOtt
– die nährende und liebende Mutter: Führsorge
– die keusche Jungfrau
– die Mätyrerin, die hilft das Leid der Menschen zu ertragen
Desweiteren nimmt die Autorin auch Bezug auf alte heidnische Göttinnen, deren Attribute sich in MAria wiederfinden. Diese Übersicht wird in den einzelnen Pflanzenportraits vertieft.
Ein weiterer sehr interessanter Teil der Einleitung sind die Ausführungen zur klösterlichen, sakralen GArtengestaltung des Mittelalters, bzw. der frühen Neuzeit als Abbild des GArten Eden.
Im Hauptteil werden nun die 8 am häufigsten dargestellten Marienpflanzen vorgestellt, namentlich: Madonnenlilie, Rose, Erdbeere, Iris, Akelei, Veilchen, Gänseblümchen, Pfingstrose.
Über Bildbesprechungen (der reichlich im Buch abgebildeten Kunstobjekte) erklärt die Autorin die Symbolik der einzelnen Pflanzen in Bezug auf die Attribute Marias. Zwar ist hier das Hauptaugenmerk auf der christlichen Mythologie, es wird aber auch Bezug zu anderen Mythen gezogen, bzw. zu anderen Pflanzen ähnlicher Bedeutung.
Die Portraits werden ergänzt mit kleinen botanishcen Steckbriefen, heilkundlichen Anwendungen vom Mittelalter bis zur Modernen und abgeschlossen mit einer Anleitung für den Hausgebrauch, d.h. entweder mit einbem kulinarischen oder heilkundlichen Rezept oder mit einer Meditationsanleitung.
Am Ende des Buches findet der Leser im Anhang noch eine Übersicht zu den besprochenen Pflanzen und ihren Marienattributen, ihrem Vorkommen in der Kunst und ihren volkstümlichen Namen.

Fazit:
Ich hatte etwas anderes erwartet, war aber sehr positiv überrascht. Bisher hatte hatte ich mich der Pflanzenvolkskunde noch nicht über den Weg der Kunstgeschichte genähert. Werde nach der Lektüre diese Herangehensweise aber wahscheinlich vertiefen.
Wenn es jemandem aber in erster Linie um die heilkundlichen Verwendungen der Marienpflanzen geht, kann ich das Buch nicht empfehlen. Wenn es aber um die kulturhistorishce Betrachtung geht auf jeden FAll.

 

 

„Die Heilkraft der Christrose“ von Johannes Wilkens

Bei der Lektüre gab es viele Momente, in denen ich staunend Inne halten musste um das Gelesene in all seiner Bedeutung aufzunehmen. ES ist unglaublich welch vielseitige Verwendung die „Winterblume“ gerade bei sehr schweren Erkrankungen, die auch gleichzeitig typische Erkrankungen unserer Zeit sind, hat. Und gleichzeitig macht es auch traurig, daß die konventionelle Medizin so ignorant ist. Ignorant gegenüber altem Wissen und alternativen Wegen.
Am liebsten würde ich diese Rezension dafür nutzen ebenfalls ein Hohenlied für die Christrose anzustimmen (so wie der Autor J. Wilkens) und ich denke, daß es jedem Leser dieses Buches ähnlich ergeht wie mir.
Dennoch werde ich nun auf Struktur, Inhalt und Vermittlung des Wissens eingehen. (Das Hohenlied können Sie während der Lektüre dann selber anstimmen…)
Der Autor, ein praktizierender anthroposophischer Arzt beschreibt zunächst die Verwendung der Christrose durch die Jahrhundert hindurch. Dabei geht er insbesondere auf die Antike, auf Paracelsus und weitere große Gelehrte des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit und auf Hahnemann ein.
Er beschreibt die 2 bedeutensten Inhaltsstoffe der Christrose (Saponine und das Steroits Beta−Ectyson), wobei er klar sagt, daß eine Pflanze nie auf ihre einzelnen Inhaltsstoffe reduziert werden darf.
Im Hauptteil werden die diversen homöopathischen Anwendungen beschrieben, darunter fallen:
• Epilepsie
• ADS, ADHS
• Depressionen und andere psychische Erkrankungen
• Gynäkologie
• Gelenkerkrankungen
• Geriatrie
• Palliativmedizin
• Krebs
• Aids
Am Ende der „Krankheitskapitel“ werden konkrete Therapievorschläge gegeben, wobei diese teilweise auch durch nicht Helleborus−Präparate, ergänzt werden (im Fall der Krebstherapie ist die Helleborus Teil eines Gesamtkonzeptes). Sehr schön dabei ist, daß der Autor die diversen „Ergänzungsmittel“ ebenfalls in ihrer Bedeutung und Wirkung erläutert.
Er erklärt die anthroposophische Sicht auf die Pflanze, bzw. ihre Familie, die Hahnenfußgewächse in Bezug auf Botanik und Heilkunde. Dabei geht er sehr grundsätzlich vor, sodaß auch Leser ohne anthroposophische Kenntnisse sich ein Bild machen können. Gleiches gilt für die homöopathischen Grundsätze und Herangehensweisen.
Die vielen Fallbeispiele heben die Lektüre aus der bloßen Faktenauflistung heraus. Sie machen die Verwendungsmöglichkeiten greifbarer und können Skeptikern als „Beweismaterial“ dienen.
Das gesamte Buch ist gespickt mit Texten und Informationen über die Christrose aus Literatur, Poesie und Volkskunde. Dadurch erhält der Leser ein Gefühl, ein Bild von dieser wunderbaren Pflanze unabhängig von ihrer medizinischen Verwendung.
Der Autor schreibt in einem gut verständlichen Stil, wobei er viele medizinische Fachbegriffe verwendet, die nicht immer erklärt werden. Hier wäre es wünschenswert ein medizinisches Glossar für „medizinische Laien−Leser“ am Ende anzuschließen (vielleicht in der 2.Auflage?). Neben seiner hohen fachlichen Kompetenz, merkt man während der gesamten Lektüre, insbesondere im Vorwort und im Epilog die tiefe Bewunderung, Anerkennung und Faszination des Autors für die kleine Winterblume.

Fazit: Gleichermaßen für Ärzte, Heilpraktiker und Laien absolut empfehlenswert. Die Sammlung an Erfahrungen und Therapievorschlägen ermöglicht es den heilenden Berufen ihren Patienten mit schweren Erkrankungen Linderung zu schaffen.
Die Lektüre lohnt sich aber auch einfach nur aus dem Grund das Wirkspektrum dieser Pflanze bestaunen zu können.

 

 

„13 magische Heilpflanzen“ Von Rudi Beiser

Das Buch „13 magische Heilpflanzen“ ist für all diejenigen geschrieben, die sich ein großes, ganzheitliches Bild von den portraitierten Pflanzen machen wollen.
Dem Autor ist es gelungen persönliche Erfahrungen, überliefertes Wissen, und heilkundliche Erkenntnisse zu einem sehr schönen Gesamtbild zu verweben. Gleichzeitig dient dieses Gesamtbild dem Leser auch als Landkarte um seinen eigenen Zugang zu den „grünen freunden“ zu finden.
Das Buch beginnt mit einem allgemeinen Teil, diesem folgen dann 13 Pflanzenportraits.
Im ersten teil geht der Autor Rudi Beiser zunächst auf die unterschiedlichen Herangehensweisen an Heilpflanzen ein:
• Botanik
• Garten, Ernte, Küche
• Brauchtum
• Heilkunde
(Der Aufbau der einzelnen Portraits folgt dann auch dieser Gliederung, wobei der Autor immer zunächst ein persönliches Erlebnis mit der jeweiligen pflanze voranstellt)
Anschließend erläutert er den Begriff „Naturmagie“, bzw. „Pflanzenmagie“ und seine Bedeutung im Verlauf der Jahrhunderte, er fasst die Grundprinzipien der Signaturlehre zusammen und geht auf die Kraft von Ritualen ein.
Als 3.Punkt des ersten teils folgen ausführlich erläuterte Grundrezeptezu Blütenessenz, Teezubereitung und Tinkturen. Wobei es hier nicht allein um eine Anleitungf für stoffliche Pflanzenauszüge geht, sondern auch darum das Seelenhafte einer Pflanze in das jeweilige Auszugsmedium zu transportieren.
Nun folgen durchschnittlich 12 Seiten Portrait pro Pflanze, endlich mal Platz um einigermaßen angemessen von Floras Kindern zu berichten (Baldrian, Frauenmantel, Königskerze, Malve, Mistel, Quendel, Salbei, Schafgarbe, Schlüsselblume, Tollkirsceh, Veilchen, Weinraute, Wermut).
Wie bereits erwähnt, sind die Portraits in einzelne Abschnitte gegliedert. Gemeinsam schaffen sie ein ganzheitliches Bild, d.h. sie vermitteln praktisch umsetzbares Wissen aus den Bereichen Heilkunde und Gartenbau, gehen auf pharmakologische und botanische Fakten ein, erklären kulturhistorische Hintergründe und inspirieren den Leser den Pflanzen auf feinstofflicher Ebene zu begegnen.
Mit einem ausführlichen Register, einer kleinen Übersichtstabelle der im Buch enthaltenen Rezepte, einem kleinen Glossar und Literatur, bzw. Seminarempfehlungen schließt das Buch.

Fazit:
Ich kann das Buch sowohl dem Anfänger als auch dem Fortgeschrittenen in der Kräuterkunde empfehlen. Der Anfänger erhält gleich mal einen ganzheitlichen Blick auf die Kräuterkunde und ein Fortgeschrittener mit vielleicht zu sehr wirkstofforientierter Herangehensweise wird sein Blickfeld positiv erweitern.
Durch die Vielfältigkeit der Betrachtung erreicht das Buch auch den spirituell orientierten Leser, genauso wie den Gärtner. Die schönen, stimmungsvollen Fotos sind eine zusätzliche Bereicherung.
Vor Allem ist es ein Erzählbuch, gespickt mit Rezepten, indem es nicht nur um die Nutzbarkeit einer Pflanze geht, sondern auch um die Freundschaft zu ihr.

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