Osterzeit
Ostern steht vor der Tür und damit eines der wichtigsten christlichsten Feste, das so deutlich wie kein anderes seine heidnischen Wurzeln erkennen lässt. Ostersonntag ist der erste Sonntag nach dem Vollmond der auf die Frühlingstag und Nachtgleiche folgt. Neben dem mondabhängigen Datum lassen auch viele Rituale um dieses Fest die alte Religion durchschimmern. Zu heidnischen Zeiten stand die wiedererwachte Vegetation und Sonnenkraft im Vordergrund. Es wurde für die Fruchtbarkeit der Natur und Tiere, ob wild oder domestiziert gedankt und gebetet.
Christliches Brauchtum, das die heidnischen Wurzeln widerspiegelt:
Fruchtbarkeitssymbole: Hase, Ei
Urkraft der Natur: Ziegen− Schaflamm (assoziiert mit dem Geruch von Böcken und Widdern)
Dank an die Hüter der Vegetationskraft den Winter hindurch, Segen für ein fruchtbares Jahr: Palmbuschen (in der Symbolik der dazu verwendeten Pflanzen)
Ein Brauchtum, das zwar keinen stark christlichen Charakter hat, sich dennoch durch die Jahrhunderte gehalten hat ist die Gründonnerstagssuppe.
Ursprünglich war es ein Dankesmahl an die wiederkehrende Kraft der Vegetation und eine Möglichkeit sich mit eben dieser Kraft und den besonderen Kräften der einzelnen Pflanzen zu verbinden. Je nach Region bestand sie aus unterschiedlichen Wildkräutern. Die Anzahl der Pflanzen schwankte zwischen 9, 77 und 99. Alle drei mit Bedeutung belegten Zahlen.
Die folgenden Kräuter waren mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Bestandteil in jeder Region:
Gundermann, Gänseblümchen, Giersch, Vogelmiere, Brennnessel, Spitzwegerich, Löwenzahn, Bärlauch, Sauerampfer
Je nach Jahr und Winterende, kann der Gründonnerstag auf den Beginn oder auf das Ende der Wildkräutersaison fallen. Er ist aber ohne Frage für mich der schönste Tag zum sammeln, auch wenn sich eine Schneedecke gerade über das zarte Grün legt.
Also am 28.3 ab mit euch nach draußen und sammeln. Unten findet ihr ein Rezept.
Zutaten für 2 Personen
200g Wildkräuter
Wasser
Salz
ca. 100ml Sahne
Geben Sie die Wildkräuter in einen Topf, bedecken sie mit Wasser und lassen sie kurz weich kochen.
Die Kräuter nun pürieren, Sahne hinzugeben und mit Salz, event. etwas Brühe abschmecken.
Ob nun bei der Gründonnerstagsuppe oder bei einer Wildkräutersuppe allgemein könnt ihr auf den Zusatz von Gemüsebrühenpulver verzichten wenn ihr folgende Kräuter mitverwendet:
Brennnessel, Giersch, Gundermann, Bärlauch oder Knoblauchrauke, Wienschaumkraut oder Brunnenkresse. Desweiteren passen auch Taubnessel, Beinwell, Sauerampfer, Wilde Möhre und Spitzwegerich gut dazu. Aber auch gilt „einfach viel probieren“.
Wenn ihr nach der Gründonnertagssuppe auf den Geschmack von Wildkräutern gekommen seid, hier noch ein weiteres Rezepte, passend zu einem üppigen Osterfrühstück:
Piroggen
Zutaten als Vorspeise für 4 Personen
Teig:
250g Mehl
250g Quark
180g Butter
1 TL Salz
1TL Backpulver
Füllung:
150g geriebenen Käse
3−4 händevoll gehackter Wildkräuter
Verkneten Sie die Teigzutaten gut miteinander und stellen den Teig für ca. 1 Stunde kalt, anschließend ausrollen und in ca. 10 cm lange Quadraten ausrädeln.
In die Mitte der Quadrate geben Sie nun jeweils etwa 1EL jeweils gerieben Käse und gehackte Wildkräuter.
Die Quadrate dann zu Dreiecken zusammenfalten und die Seite mit etwas Wasser zusammendrücken und umfalten, sodaß beim backen keine Füllung austreten kann.
Die fertigen Piroggen bei 200 Grad ca. 20 Minuten backen.
Um den Piroggen einen hübschen Glanz zu verleihen können Sie nach 10 Minuten das Gebäck noch mit einer Glasur aus 1 Ei und 1 TL Sahne bepinseln.
Ich wünsch euch ein besinnliches Osterfest und einen guten Start in die Wildgemüsesaison.
Eure Coco
1 Comment
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February 3, 2013Hi, this is a comment.
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