Buchempfehlungen 2014

Liebe Wald und Wiesenfreunde lange gabs keine neuen Blogeinträge  hab euch und den Blog ein wenig vernachlässigt.
Trotz des fehlenden Schnees ruht die Natur draußen noch, daher hab ich etwas für die warme Stube, bzw. für eure Bibliothek. Ich möchte euch an paar lesenswerte Bücher empfehlen:


Das Lexikon der Frauenkräuter von Magret Madejsky im ATVerlag erschienen

Lexikon der Frauenkräuter ist ein ausserordentlich gutes Buch, sowohl für den Laien als auch für Experten− und die diese Leistung ist bemerkenswert.
Das Buch ist in 3 Teile gegliedert: einleitende Worte, Portraiteil und Anhang.
Die einleitenden Worte stellen ein liebevolles und dankbares Verhältnis zur Natur her − einer Natur, die stets für uns Menschen sorgt und gesorgt hat. Diese Einstellung sollte Grundlage eines jeden Umgangs mit der Pflanzenwelt sein, sei es als Nahrung oder Heilmittel.
Desweiteren beschreibt die Autorin sehr verständlich das Grundmuster der Signaturlehre, die eine Grundsäule in der Abendländischen Medizin darstellt. Dem folgt eine Übersicht zu den pflanzlichen Inhaltstoffen und ihren Wirkweisen.
Die nun folgenden 110 Pflanzenportraits bieten nicht nur reichhaltige Informationen zur Frauenheilkunde sondern besprechen auch andere Einsatzbereiche der Pflanzen innerhalb der Heilkunde. Ausserdem wird die Signatur und die damit einhergehende planetarische Zugehörigkeit einer jeden Pflanze erklärt. Die mal mehr und mal weniger beschriebenen mythologischen Hintergründe und Geschichten ermöglichen es dem Leser die Pflanzen in ihrem Wesen kennen zu lernen und nicht nur als Arzeimittelquelle. Neben den einfachen Rezepten werden auch fertige Firmenpräparate zur Selbstbehandlung vorgestellt.
Im Anhang beschreibt die Autorin zunächst die Möglichkeiten und Grenzen der Selbstbehandlung. Sie ist dabei in keinster Weise dogmatisch, sondern motiviert vielmehr die Leser zu Eigenverantwortung innerhalb der gegebnen Grenzen. Der abschließende medizinische Glossar ist ein sehr hilfreicher Wegweiser durch medizinische Fachbegriffe und medizinisches Fachwissen.
Fazit:
„Lexikon der Frauenkräuter“ ist durch die vielen Pflanzenphotographien und Abbildungen der bildenden Kunst, durch die vergleichenden Tabellen, die vielseitigen Anschauungen in den Portraits (von Mythen über Abendländische bis zur modernen Schulmedizin) nicht nur ein reines Nachschlagewerk, sondern vielmehr ein Lehrbuch.
Magret Madejsky lehrt ein Grundverständnis für das Thema Signaturlehre und Heilkunst (und das nicht ausschließlich nur in Bezug auf die Frauenheilkunde), sodaß die Leser erstes Handwerkszeug für einen selbstständigen Umgang mit dem Thema erhalten.
Ein fabelhaftes Lehrbuch.


Die Seelen der Pflanzen von WolfDieter Storl erschienen im Kosmos Verlag

Die Pflanzen wurden nach der persönlichen Zuneigung des Autors ausgewählt und nicht nach ihrer Nützlichkeit und es scheint dem Leser, dass es dem Autoren auch genau darum ging. „Pflanzenseelen“ scheint mir eine sehr persönliche Ode von WolfDieter Storl und Frank Brunke an ihre Pflanzenvertrauten zu sein.
Es geht in erster Linie nicht um Wissen, wobei dieses nicht zu kurz kommt, sondern um das Erfahren eines Pflanzenwesens. Man lernt etwas über die gemeinsame Geschichte von Menschen und Pflanzen kennen und erhält dadurch eine inspirierende Grundlage um das Wesen von Floras Kindern zu erfassen. Die Beschreibungen der einzelnen Pflanzen sind sehr erzählerisch und wirken gemeinsam mit den teils recht witzigen Gedichten noch mehr wie eine liebevolle Ode. Die angegebnen Heilwirkungen sind ohne konkrete Rezepte beschrieben. Auf der einen Seite schade für diejenigen die sich mit der Lektüre die Pflanzen direkt zu nutze machen wollen auf der anderen Seite eine konsequente Linie im Buch  es geht vorallem um das Wesen der Pflanzen und nicht um die Verwendbarkeit. Dieses Konzept spiegeln auch die wunderbaren Fotos wieder. Hier geht es nicht um die Bestimmung und Wiedererkennung sondern um sehr persönliche Eindrucke der Pflanzenwesen.
Fazit: Was für ein wunderbares Buch! Es gibt viele Bücher auf dem Markt, die sich mit Pflanzen beschäftigen. Wobei es dabei meistens um ihre Verwendbarkeit oder um die Bestimmung geht. Dieses Buch weckt beim Leser das Gefühl sich vor der nützlichen Verarbeitung einer Pflanze zunächst einmal mit ihrem Wesen zu beschäftigen. Es hilft dabei mit Pflanzen freundschaftlich und würdevoll umzugehen. Und diese Einstellung zu Flora sollte die Grundlage eines jeden Umgangs mit der Pflanzenwelt sein, sei es im Bereich der Heilkunde, der Küche oder des Handwerks.
Es ist ein  wunderbares Lesebuch für ruhige Momente. Oder auch als Begleiter durch das Jahr: jede Woche ein Portrait.


Was blüht denn da vom KosmosVerlag

„Was blüht denn da“ ist ein sehr umfangreiches Buch zur Bestimmung unserer heimischen Flora. Die Zeichnungen sind sehr schön und bis auf einige Ausnahmen botanisch sehr gut getroffen (hier sollte aber erwähnt werden, dass es kein illustriertes Bestimmungsbuch gibt das 100% korrekt alle Merkmale der einzelnen Pflanzen trifft). Ich finde es auch ausgesprochen vorteilhaft, dass bezeichnende Merkmale durch Pfeile hervorgehoben werden.
Der Aufbau des Buches ist sehr strukturiert und es wird zu Beginn gut erklärt wie man es benutzt. Im Hauptteil werden die Pflanzen ausführlich in Bezug auf die Bestimmung beschrieben. Die zusätzlichen „Wissenswerten“ Informationen sind ein liebenswerter und interessanter Zusatz. Sehr gut gefallen mir auch die Ausführungen zu den botanischen Fachausdrücken, die durch Skizzen und einen typischen pflanzlichen Vertreter  beschrieben werden. Vorallem wenn man sein Interesse an der Botanik vertiefen möchte. Der kürzer gehaltene Teil der häufigsten Bäume und Gräser rundet das Buch ab und weckt die Neugierde auf Pflanzenvertretern, die nicht unbedingt durch ihre Blütenpracht locken.
Fazit: „Was blüht denn da“ ist für Anfänger auf Grund seines Farbschlüssels wunderbar geeignet, vor allem für solche, die nicht unbedingt vorhaben sich in die Materie zu vertiefen. Solchen Menschen würde ich raten sich von Beginn an mit der korrekten botanischen Systematik zu befassen.
Für die Arbeit mit Kindern ist „Was blüht denn da“ allerdings das beste Buch auf dem Markt. Sie können zur Bestimmung der Pflanzen das Buch durchblättern und sich dabei an den Farben orientieren und auf diesem Wege bereits im Kindergartenalter Pflanzen bestimmen (in diesem Bereich habe ich bereits viel Erfahrungen innerhalb meiner Arbeit als Waldkindergärtnerin gesammelt).
Dieses Buch ist auf alle Fälle sehr empfehlenswert (allein wegen seiner schönen Zeichnungen) und trägt ganz zu recht den Titel „Klassiker“.

 

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